Da meine Familie nicht aus Deutschland kommt, meine Frau aber eine Deutsche ist, bringt das schon mal eine ganze Sorte von vielen neuen vielschichtigen Herausforderungen mit sich. Dieses Mehr an Hürden im Alltag zwischen zwei Menschen sind meiner Meinung nach auf alle Formen des Zusammenlebens zwischen zwei Menschen anzuwenden. Wenn eine Mischung von zwei kulturellen Hintergründen hinzukommt, gibt das vielleicht nur eine gewisse Intensität hinzu, ist aber nicht gegen eine Ehe zwischen Deutschen nicht allzusehr abzuwerten. Davon bin ich absolut überzeugt. Bei einer Ehe treffen an sich zwei Familien aufeinander, die stellvertretend für zwei unterschiedlichen Ausrichtung und das Ausleben der Gesetze und Regeln wiederspiegeln, die es aktuell in unserer westlichen Welt gibt. Schon gibt es eine grundsätzliche Annäherung zweier Gruppen, die sich gegenseitig in ihr Leben intergrieren sollen. Im Zusammenleben mit einem anderen Menschen geht es also um sehr viel um das Verständnis, dass der andere Anders ist. Wir sehen ihn als das was er ist und respektieren seine Erfahrungen. Wir müssen seine Gedanken tolerieren, müssen sie aber nicht übernehmen. Ein Dissenz darf und sollte immer möglich sein. Bei einer Ehe sollte es natürlich mehr Gemeinsamkeiten geben als zu viele gegensätzliche Interessen. Das erscheint irgendwie paradox, aber wenn es Paare gibt, bei denen da so auch läuft. Dann super für euch, Leute!! Coole Sache. Whatever works!! Zusammengefasst sind die Schlüsselbegriffe Gemeinsam, Toleranz, Respekt. Wenn man dieses magische Dreieck ins eigene Leben einbinden kann, sollte man bis in die Ewigkeit leben können, weil das die eigentliche Natur des Menschen ist, meiner Meinung nach. Je weiter wir weg gehen von diesen drei Werten, wird das Leben mit jedem Tag sebverschuldet schwieriger als es sein muss. Ich bin mir sicher, dass ihr das auch schon selber herausgefunden habt. Aberdie egoistische Welt, in der wir uns aktuell befinden, negiert genau diese drei Werte. Im Egoismus gibt es kein Gemeinsam. "ICH liebe es...", "weil ICH es mir Wert bin", usw. Respekt widerspricht dem Egoismus schon kategorisch, daher werde ich hier dazu keine weiteren Kommentare mehr verlieren. Ebenso erklärt sich Toleranz eigentlich auch von selbst. Man toleriert den anderen mit all seinen kleinen und großen Fehlungen. Man liebt es mit dieser Person zusammen zu sein. Sie erhellt einem immer das Leben. Sie macht alles bunter. Sie ist für mich da und ich bin für sie da. Man wird toleriert für seine Ansichten, weil diese sich auf den Erfahrungen aufbauen, die man gemacht hat. Diese Erfahrungen und andere Entscheidungen haben ja einen zu dem gemacht, der deinem Gegenüber so sehr gefallen hat, dass geheiratet werden musste. Heiraten tut man sicherlich aus den viele positiven Eigenschaften des Geliebten und hoffentlich nicht wegen der schlechten Eigenschaften. Aber jeder, wie er/sie will.
So einfach ist das eigentlich schon. Wenn allerdings zwei Menschen aufeinanderstoßen, dann stoßen wirklich zwei Welten aufeinander. Das muss man sich erst einmal klar werden. Und es sind nicht zwei gleiche Welten. Der eine kommt seither vom Mars und die andere von der Venus. (Hier könnt ihr eure jeweilige Geschlechterpaarung selber denken, meiner Meinung nach, gibt es vielleicht Verlagerungen und grundsätzlich keine Unterschiede. Alle, die das behaupten, wollen nur Geld damit verdienen. )
Dieses Zweiweltenmodell scheint aber zwingend notwendig zu sein, weil man sich nur mit gemeinsam mit der zweiten Welt vervollständigt fühlt, im romatischen Sinne. Dazu ist der/die eine oft mehr bereit Kompromisse einzugehen als der/die andere. Und schon gibt es eine Erschütterung der Macht im Fundament der Ehe. Durch Fairness und Ausgeglichenheit in der Ehe, sollte es niemals zu einem Ungleichgewicht von Kompromissen kommen (hier helfen die viele Gemeinsamkeiten eher Unterschiede). Auch wenn man keine Strichliste führt, ist sehr bald zu fühlen, wenn eine/r die Oberhand hat. Schon fliegt der wichtige RESPEKT aus dem Fenster und das magische Dreieck wird durch den Egoismus dominiert. Dies führt schnell zu sehr vielen sehr vielschichten neuen Herausforderungen. Jeder Mensch ist anders und tickt in gewisserweise anders. Das ist das Besondere an uns, Dennoch haben wir damit auch immer, wenn wir auf einen anderes Lebenwesen treffen eine Bürde zu tragen dein Gegenüber so zu behandeln, wie du selber auch gerne behandelt werden möchtest.
Ich möchte nicht hintergangen, ausgenommen oder angelogen werden. Also behandele ich jeden gleich, jeden offen ehrlich, ohne mein Gegenüber etwas anzutun, dass mir nicht selber auch passieren darf.
Neben dem Zweiweltenmodell kommt hinzu, dass ein Mensch sehr Vieldimensional ist. Das heisst, dass ständig eine multidimensionale Kommunikation stattfindet, durch die man erst einmal durchsteigen muss, um zu verstehen, was der andere meint. Das meinte ich oben mit, den anderen Respektieren für seine Gedanken und Erfahrungen und ihn/sie so sehen wie er/sie ist. (Natürlich sind alle Verbrecher gegen rechtliche und moralische Gesetze ausgeschlossen, darin besteht kein Zweifel, von jetzt an und für die ganze Zeit auf diesem Blog).
Wenn man einen hohen emotionalen Quotienten hat, ist das schon nicht leicht. Wenn man aber ein Mensch unser aktueller Gesellschaft ist, dominiert vom Egoismus und Kapitalismus, dann können die Ansichten sehr weit vonander weg sein.